Neues Preiskonzept: Lufthansa kopiert Billigflieger

Datum
Donnerstag, 6. August 2015

Es wird mal wieder spannend im deutschen und europäischen Flug-Geschäft: Die Lufthansa startet ein neues Preismodell, dass sich ziemlich deutlich an die Konzepte von Billigfliegern anlehnt. Für die größte deutsche Airline ist es die größte Tarifumstellung seit mehreren Jahrzehnten.

Drei neue Economy-Klassen

Für Kurz- und Mittelstreckenflüge heißt das, dass es von Herbst an nicht nur eine Economy-Class, sondern drei Billigpreiskategorien gibt, und zwar „Light“, „Classic“ und „Flex“. Diese sind unterschiedlich teuer – dabei gilt die gleiche Regel wie bei den erfolgreichen Billigfliegern wie Ryanair und Co.: Je günstiger das Ticket, desto weniger Service ist im Preis inbegriffen. Bei der „Light“-Variante, dem günstigsten Modell, sind Umbuchung und Preiserstattung ausgeschlossen, für jedes Gepäckstück (außer dem Handgepäck) und für die Sitzplatzwahl muss man extra zahlen. So sind Tickets bereits ab 89 Euro für Hin- und Rückflug zu haben – die Lufthansa verspricht, dass die „Light“-Tickets stets mindestens zehn Euro unter dem bisherigen Tiefpreis liegen.

Kostenlose Snacks bleiben erhalten

Bei der teureren „Classic“-Variante ist, wie sonst bei der Lufthansa üblich, ein aufzugebendes Gepäckstück bis zu 23 Kilogramm im Preis integriert, auch die Sitzplatz-Auswahl ist möglich. Dafür ist diese Ticketvariante ab 129 Euro zu haben. Das Angebot Economy „Flex“ schließlich ist mit einem zusätzlichen Aufpreis zwischen 60 und 160 Euro verbunden. Dafür ist der Service des kostenlosen Umbuchens im Preis inbegriffen. Die neue Preisstruktur ist ein eindeutiger Angriff auf die Billigflieger – es wird sich zeigen, ob die altehrwürdige Fluglinie diesen damit Kunden abspenstig machen kann. Immerhin: In allen Preiskategorien gibt es bei der Lufthansa weiterhin kostenlose Snacks an Bord des Flugzeugs.