Klimaschutz: Frankreich führt Ökosteuer für Flüge ein
- Datum
- Donnerstag, 11. Juli 2019
Dass die Themen Klimawandel und Erderwärmung ein globales Problem darstellen, ist kein Geheimnis mehr. Allerdings zeigen sich einige Länder mit einer wesentlich engagierteren Klimapolitik als so manch andere. Frankreich gehört zu jenen Staaten, die hier klare Ziele setzen wollen und daher eine Ökosteuer auf Flüge einführen.
Fliegen wird bis zu 18 Euro teurer
Reisende, die Flüge ab Frankreich buchen, müssen sich ab 2020 auf höhere Flugpreise einstellen. Nach Aussage der Verkehrsministerin, Élisabeth Borne, bewegt sich die Ökosteuer, die auf die einzelnen Flugtickets erhoben wird, zwischen 1,50 Euro und 18 Euro. Die französische Regierung will mit dieser Maßnahme einen Erlös von rund 180 Millionen Euro im Jahr erzielen. Diese Einnahmen sollen dem umweltfreundlicheren Bahnfahren zugute kommen. So will Frankreich mehrere Millionen Euro in den Ausbau des Bahnverkehrs investieren.
Wer in der Economy Class ab Frankreich einen Inlands- bzw. innereuropäischen Flug bucht, zahlt ab kommendem Jahr pro Ticket 1,50 Euro mehr. Für Reisende in der Business Class fällt ein Mehrpreis von 9 Euro an, so Ministerin Borne. Bei Langstreckenflügen außerhalb der Europäischen Union schlägt die Umweltsteuer im Business-Tarif mit 18 Euro zu Buche.
Einige Flüge sind von der Ökosteuer jedoch ausgenommen. Dazu zählen, laut Borne, Umsteigeverbindungen über Frankreich sowie Flüge, welche die französischen Überseegebiete und die Mittelmeerinsel Korsika ansteuern.
Fallende Aktien nach Ankündigung der Ökosteuer in Frankreich
Der Plan der französischen Regierung hat unmittelbar nach der Bekanntgabe auch die Aktienwerte merklich beeinflusst. So sanken die Lufthansa-Wertpapiere um etwa 2,5 Prozent und die Air-France-Aktie fiel um rund 4 Prozent.
Ebenfalls wurde bekannt, dass auch die Länder Belgien und Niederlande die Pläne von Frankreich unterstützen. Belgische Politiker fordern eine europaweite Besteuerung des Flugverkehrs. Schließlich haben Flugzeuge weltweit einen enormen Anteil am CO2-Ausstoß und somit einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Erderwärmung.