Flugzeuglandungen sollen umweltfreundlicher und leiser werden
- Datum
- Montag, 16. September 2019
Am Züricher Flughafen wird gegenwärtig von Forschern ein innovatives System getestet. Dieses soll es, mithilfe eines Assistenzsystems, Piloten erleichtern, den Landeanflug so geräuscharm wie möglich zu halten.
Landeanflüge sollen optimiert werden
Bei dem Forschungsflugzeug, das seit Tagen am Flughafen Zürich zu Testzwecken immer wieder neu landet, handelt es sich um den Airbus A320 mit dem Namen „Atra“. Gemeinsam mit der Forschungsanstalt Empa aus der Schweiz und der Swiss Skylab Foundation erforscht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, kurz DLR, das neue System. Ziel ist es, mit einem immerwährenden Sinkflug, die Triebwerke leiser laufen zu lassen. Gleichzeitig soll ein Einbau geräuscharmer Triebwerke erfolgen.
Die Schwierigkeit für Piloten liegt bei diesem Testverfahren darin, die genauen Zeitpunkte zum Ausfahren von Klappen und Fahrwerk sowie für das Sinken des Flugzeugs zu erfassen. Dies erfordert eine sehr differenzierte und exakte Arbeit der Piloten. Doch ein ausgefeiltes System mit dem Namen Low Noise Augmentation System (geräuscharmes Erweiterungssystem) soll ihnen die Arbeit erheblich erleichtern. Dieses Assistenzsystem zeigt den Piloten auf dem Bildschirm ein sogenanntes Sinkprofil sowie die genauen Zeitpunkte zum Ausklappen von Fahrwerk und Landeklappen an. Dieses Prinzip soll den Landeanflug in Hinblick auf Treibstoffverbrauch effizienter machen.
Anwohner sollen von sinkenden Lärmbelastungen durch Flugzeuge profitieren
Geplant ist, mithilfe des optimierten Systems, den Geräuschpegel der Anflüge um etwa 4 Dezibel zu minimieren. Das entspräche in etwa eine Senkung von einem Viertel des üblichen Lärms durch Landungen. Die Lärmreduktion der Maschine ist aber nur in einer Höhe von über 300 Metern über dem Boden zu spüren. Demzufolge macht sich die Minimierung des Lärms nur für Anwohner bemerkbar, die weiter als 6 Kilometer vom Flughafen entfernt wohnen.