Fliegen wird ab April 2020 möglicherweise teurer

Datum
Mittwoch, 6. November 2019

Deutsche müssen sich voraussichtlich auf höhere Flugpreise einstellen. Ab April 2020 wird im Rahmen des Klimaschutzpakets der Bundesregierung die Luftverkehrsteuer angehoben.

Die Bundesregierung erhöht die Luftverkehrsteuer

Im kommenden Jahr wird Fliegen deutlich teurer.

Lange wurde in der Regierung um die Details des Klimaschutzpakets gerungen. Auch die zukünftige Höhe und Ausgestaltung der Luftverkehrsteuer zählte zu den strittigen Punkten. Jetzt steht es fest: Ab April 2020 wird die Luftverkehrssteuer je nach Streckenlänge des Fluges zwischen 5,53 Euro und 17,25 Euro steigen.

Auf Strecken unter 2.500 Kilometern (z. B. Flug nach Rom) soll die Steuer von derzeit 7,50 Euro auf 13,03 Euro angehoben werden. Bei Flugstrecken mit einer Länge zwischen 2.500 und 6.000 Kilometern (z. B. Flug nach Hurghada) wird sie in Zukunft 33,01 Euro statt 23,43 Euro betragen. Und bei Strecken über 6.000 Kilometer (z. B. Flug nach Australien) werden ab April 2020 59,43 Euro anstelle der bisherigen 42,18 Euro fällig. Damit liegen die letztlich im Kabinett beschlossenen Steuererhöhungen über den zuvor diskutierten Werten. Das Bundesfinanzministerium erklärte, dass Deutschland künftig gemeinsam mit Großbritannien die höchste Luftverkehrsteuer erhebe.

Hintergrund für die starke Anhebung der Luftverkehrsteuer ist das erklärte Ziel der Regierung, mehr Menschen zum Umstieg vom Flugzeug auf die Bahn zu bewegen. Vor allem die besonders schädlichen Kurzstreckenflüge sollen sich durch die Anhebung der Luftverkehrsteuer deutlich verteuern und folglich die Bahn zu einer wettbewerbsfähigen Alternative machen.

Ob dieser Plan der Bundesregierung tatsächlich aufgeht, wird sich erst ab kommendem Jahr zeigen. Der Preiswettbewerb zwischen Lufthansa, Eurowings, Easyjet, Ryanair und anderen Fluggesellschaften ist besonders auf der Kurzstrecke hoch. Ob die Airlines die Steuer tatsächlich vollständig von ihren Kunden tragen lassen, bleibt abzuwarten. Denkbar ist, dass die Fluggesellschaften die Ticket-Grundpreise teilweise senken, um die Steuererhöhung nicht eins zu eins an ihre Flugpassagiere weiterzugeben.