Eurowings, Norwegian, Ryanair – neue Billigflüge über den Atlantik

Datum

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Langstrecken gelten als schwieriges Geschäft für Billigflüge. Aufgrund der hohen Kerosinpreise und Überfluggebühren ist es problematisch, eine solche Linie auf die Dauer rentabel zu halten. Dennoch versuchen sich immer wieder Unternehmen daran, und das zum Teil auch sehr erfolgreich, wie die Beispiele von asiatischen Airlines wie Scoot beweisen.

In naher Zukunft wagen zum Glück für deutsche Kunden dennoch gleich mehrere europäische Fluggesellschaften das Risiko von Billig-Langstreckenflügen, und zwar auf der prestigeträchtigen Strecke über den Atlantischen Ozean. Schon länger in Stellung gebracht hat sich dafür die Lufthansa, die nach einigem Hin und Her mit der Belegschaft nun fest angekündigt haben, ab dem Jahr 2015 Flugzeuge billig über den Atlantik zu schicken. Zu diesem Zweck wird die Tochter Eurowings ausgebaut, die bisher nur einzelne Strecken für das Auslaufmodell Germanwings übernommen hat. Das Personal soll dabei von dem türkischen Ferienflieger Sun Express kommen. Auf den Flügen, so kündigte Lufthansa an, wird nur das Trinkwasser für die Passagiere kostenlos sein.

Norwegian will mit Billigpersonal aus Thailand fliegen

Mit den Plänen eines Mitbewerbers ist die Lufthansa jedoch ganz und gar nicht einverstanden: Denn auch die Norwegian Airlines möchte Billigflüge nach Amerika, genauer gesagt nach New York und Orlando anbieten, mit Personal aus Thailand und einer neuen Unternehmensgründung in Irland, um die EU-Flugrechte zu erhalten. Gemeinsam mit der Air France hat sich die Lufthansa über die Pläne Beschwerde bei der EU eingelegt, weil man Lohndumping bei den thailandischen Angestellten befürchtet.

Währenddessen bringt sich auch noch eine dritte Fluggesellschaft ins Spiel: Der irische Billigflieger Ryanair, der derzeit auf einer Erfolgswelle fliegt, möchte unter einem anderen Namen aber dem Motto „präsentiert von Ryanair“ ins Transatlantik-Geschäft einsteigen. Hier sind die Zeitfenster jedoch großzügig: Erst in frühestens drei Jahren soll es losgehen. So oder so: Es bleibt spannend, zu sehen, wie günstig man demnächst über den Großen Teich kommen wird.