Chaos am Flughafen: Politik und Wirtschaft regeln Flugverspätungen
- Datum
- Montag, 15. Oktober 2018
Der Sommer 2018 war für viele Fluggäste der blanke Horror. Selten zuvor gab es so viele Verspätungen und Ausfälle, sei es aufgrund von Streiks oder anderen Problemen. Politik und Wirtschaft haben sich nun auf gewisse Schritte geeinigt, um einem weiteren Flugchaos an deutschen Flughäfen vorzubeugen.
Politik und Wirtschaft, Bund und Länder, haben sich getroffen, um über die Problematiken in der Fliegerei zu sprechen. Gerade der Sommer 2018 wird als Chaos-Sommer bezeichnet, gab es selten zuvor dermaßen viele Flugausfälle oder Verspätungen. Den Missständen will man sich nun gemeinsam annehmen – diverse Maßnahmen wurden beschlossen.
Der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher gewann der Situation dabei das Positive ab. Der Luftverkehr sei ein komplexes System mit vielen Akteuren. Deshalb könne man aber auch an vielen Stellen ansetzen.
Mehrere Maßnahmen für effizienteren Flugverkehr
Geeinigt hatte man sich unter anderem darauf, mehr Fluglotsen ausbilden zu müssen und diese von Sonderaufgaben zu entlasten sowie sie flexibler einzusetzen. Geprüft werden müsse aber vor allem das System der Sicherheitskontrollen. An anderen europäischen Flughäfen sei dieses weitaus effektiver als an deutschen. Probleme sieht man darin, dass die Bundespolizei für die Personenkontrollen zuständig sei, dafür jedoch aber wiederum private Dienstleister beauftragt. Während man in Frankfurt gleich zehn neue Kontrolllinien einrichten wolle, planen andere Flughäfen mehr Fläche für die Sicherheit ein.
Aber auch bei den Airlines muss sich etwas ändern. Wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr deshalb erklärte, will die Lufthansa deshalb zusätzliche Flugzeuge und Crews an den großen deutschen Flughäfen bereitstellen und darüber hinaus 600 neue Stellen schaffen, die für eine bessere Qualität nötig seien. Da man in diesem Sommer 250 Millionen Euro an Passagiere gezahlt habe, sei man bereit, die gleiche Summe hierfür zu investieren.
Allein im Juli 2018 betrugt die Zahl der Flugausfälle (ab 3 Stunden) insgesamt 3.174 – fast doppelt so viele wie im entsprechenden Vorjaheszeitraum. Die Annulierungen lagen im gesamten ersten Halbjahr 2018 bei knapp 20.000. Allein bei Lufthansa fielen über 8.000 Flüge aus. Etwas mehr als 3.000 Flugstreichungen musste Eurowings hinnehmen, bei Ryanair sind es knapp 1.000. Am stärksten waren Reisende auf den Flughäfen Frankfurt am Main, München und Düsseldorf von Ausfällen und Verspätungen betroffen.
Und obwohl man sich zunächst vermehrt auf die Probleme innerhalb des Systems konzentrierte, statt auf die von Verbraucherschützern geforderte Stärkung der Fluggastrechte, war man sich einig, dass sich ein Flugchaos wie im Sommer 2018 nicht wiederholen dürfe.