Billigflug-Studie: Günstigere Flugtickets trotz steigener Kerosinpreise
- Datum
- Dienstag, 21. Mai 2019
Während steigende Kraftstoffpreise immer wieder als Grund bei Airline-Pleiten zu lesen sind, scheinen nicht alle Billig-Airlines unter den angezogenen Preisen zu leiden – im Gegenteil. Eine aktuelle Studie zeigt, warum Flugtickets immer günstiger werden.
Lagen im vergangenen Jahr die durchschnittlichen Preise für Flugtickets zwischen 53 und 117 Euro, haben diese sich mittlerweile zwischen 50 und 106 Euro nach unten korrigiert – und das obwohl Öl- und Personalkosten gestiegen sind. Auf der Suche nach Gründen für dieses Paradox, fällt regelmäßig der Name Air Berlin. So auch in der aktuellen Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Vor zwei Jahren hinterließ die Berliner Fluggesellschaft ein Loch, das von zahlreichen Billig-Airlines wie Easyjet oder Eurowings gefüllt wurde. Durch den Wegfall von Air Berlin und der Übernahme der Strecken durch Konkurrenten sei ein deutlicher Abwärtstrend bei den Preisen zu beobachten. Auch die umstrittene Handgepäcksregelung bei Ryanair trägt ihren Teil dazu bei. So ist nur noch ein kleines Handgepäcksstück frei – wer mehr Gepäck dabei hat, zahlt extra.
Mehr Flüge, niedrigere Preise
Ein Ticket bei Ryanair kostet übrigens im Schnitt 59,34 Euro. Etwas günstiger ist es bei Easyjet mit 55,62 Euro. Am billigsten ist jedoch die ungarische Airline Wizz Air mit nur 49,81 Euro – jeweils bezogen auf ein einfaches Ticket. Ungeachtet der durchschnittlichen Preise wurden mit geradezu lächerlichen 7,99 Euro die günstigsten Verbindungen zwischen Weeze und Stockholm sowie Frankfurt-Hahn und Mallorca ermittelt (jeweils mit Ryanair).
Währen die Preise purzeln, nimmt die Zahl der Flüge jedoch kontinuierlich zu. So werden jede Woche im Schnitt über 5.300 Starts von Billig-Airlines verzeichnet. Das entspricht einem Wachstum von 10 Prozent zum Vorjahr. Und auch die Anzahl der Flugziele mehrt sich. Rund 700 Destinationen können von Deutschland aus per Billigflug erreicht werden – ein Plus von fast 60 Reisezielen. Auch hier profitieren Ryanair, Easyjet & Co. von der Air-Berlin-Pleite, die so ihre Streckennetze deutlich ausbauen konnten. Allein Ryanair und Eurowings kommen je auf über 200 Ziele.
Insbesondere am Flughafen Düsseldorf sowie am Haupstadtflughafen Tegel haben Billigflieger stark an Bedeutung gewonnen. Diese machten 42 Prozent (Düsseldorf) und 48 Prozent (Berlin-Tegel) des vorherrschenden Angebots aus.